Galerie - Persönlichkeiten Edmund ter Meer
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Edmund Ter Meer
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Wenn in Uerdingen der Familienname ter Meer  genannt wird, denkt  der Heimatkundige an wenigstens dreierlei : an die mennonitische Herkunft der Familie und die Bedeutung der Mennoniten für die Stadt, an die für die Stadt-geschichte des  18. Jahrhunderts, an den Gründer des heutigen Bayerwerks in Uerdingen. Hermann - Edmund  ter  Meer  wurde am  31. Juli 1852 zu Krefeld als Sohn eines Seidenfabrikanten geboren Kaufmännische Tradition und Begeisterung für die Fortschritte der Chemie bestimmten seine Laufbahn. Nach der Promotion  und praktischer Arbeit in wissenschaftlichen Laboratorien gründete er mit noch 25 Jahren in Uerdingen eine chemische Fabrik. Der Vater stellte ihm  30000 Mark zur Verfügung.  Die Stadt Uerdingen hatte ihre Eigenart als Umschlags- und Handelsplatz seit dem Ende der Franzosenzeit fast verloren, da ihr das Hinterland fehlte.
Um die Mitte des  19. Jahrhunderts erlitt sie zunächst weitere Einbußen durch das Aufkommen der Eisenbahnen. Nach  1871 entdeckte man Uerdingens günstige Lage für die Industrie:  Schienenweg, Wasserstraße,  Nähe des Ruhrgebietes ! Vorhandene kleine Betriebe wurden ausgebaut, neue errichtet.
Unter ihnen war  1877  auch die Fabrik ter  Meer, welche nördlich der Stadt am Rheinufer entstand. Sie stellte hauptsächlich Teerfarben her. Später wurde die aus dem Jahre  1861 stammende Kölner Chemische Fabrik von  Dr. Julius Weiler sowie das Chemiewerk von Rudolf Wedekind, das  1890 aus Leichlingen nach Uerdingen verlegt worden war, mit ter Meers Fabrik vereinigt.
Die Firmenbezeichnung lautete lange Zeit " Chemische Fabriken vormals Weiler- ter  Meer. Seit  1904  leitete  Edmund ter Meer das Unternehmen allein.  1925 führte er das Uerdinger Werk in die -  IG  Farbenindustrie - über.
1899  wurde dem Gründer des Uerdinger Werkes der Titel    " Kommerzienrat " ,  1911  der Titel  "  Geheimer  Kommerzienrat  " verliehen.  1922  zeichnete man ihn mit der Würde eines  Ehrenbürgers von  Uerdingen aus.              Der Geheimrat verschied infolge eines Herzschlages am  5. November  1931.
Edmund  ter  Meer  wirkte nicht nur als Chemiker, Kaufmann, Unternehmer, sondern auch als Stadtverordneter, Beigeordneter und in vielen anderen Ehrenämtern. Dem Wohnungsbau galt von jeher sein besonderes Interesse. Es entstanden durch seine Initiative im Jahre  1912  die Meistersiedlung in der Liebigstraße in Hohenbudberg und 1921-22  die große  Siedlung am Uerdinger Stadtpark sowie die Angestelltenwohnungen am Röttgen.
Edmund ter Meer engagierte sich auch im Bereich des Schulwesens in Uerdingen. So legte er persönlich einen Grundstock für den Ausbau der höheren Knabenschule zum Realgymnasium.
Eine seiner Stiftungen ist der  ter- Meer -Brunnen vor dem Casino in Uerdingen
Als Mensch konnte er selbstherrlich und eigenwillig sein, aber er war nicht rechthaberisch oder eigensinnig. Er stellte in Uerdingen eine wahrhaft volkstümliche  Persönlichkeit dar.