Galerie - Bauten Uerdinger Burg
Copyride © 2015 by Horst Peterburs
Die Uerdinger Burg
zurück
Unter  den  Gebäuden,  die  in  früheren  Jahrhunderten  das  Stadtbild  Uerdingens  bestimmten , war  die  Burg , neben  der  Pfarrkirche  St. Peter  das markanteste. Sie  lag  nahe  bei  der  süd- östlichen  Ecke  der Stadt  und  diente  den  Beamten  des  Landherrn  als  Wohn-  und  als  Amtssitz.  Hier  saß  die  kurfürstliche  Verwaltung,  hier  wurde  Gericht  gehalten,  hierhin  kamen  Abgaben  und  Zölle.
Erbaut  wurde  die  Uerdinger  Burg  wahrscheinlich  zu  Beginn  des  14.  Jahrhunderts,  als  Erzbischof  Heinrich  von  Virneburg   Uerdingen  eine  starke  Befestigung  geben  ließ. Urkundlich  erwähnt  wird  sie  erstmalig  im  Jahre  1357 , in  den  Quellen  heißt  sie  auch  Schloß  und  Amtshaus.  Verschiedene  Nebengebäude  waren  vorhanden,  von  ihnen  ist  der  kleine  Turm  an  der  Süd-Ost-Ecke  der  Stadtbefestigung  noch  erhalten.
Stadtansicht  von  Merian  um  1600 Kern  der  Anlage  war  ein  gewaltiger  viereckiger  Bergfried.  Zu  sehen  auf  dieser  Stadtansicht  von Merian,  ebenfalls  der  vorragende  Mauerkranz  oben  und  seinem  niedrigen  Walmdach.
Südseite -  Stadtansicht  Uerdingens -  Ende  des  18.  Jahrhunderts 1792  wurde  die  Burg  zum  Zollgebäude  umgebaut.   1804 -  nachdem  das  linke  Rheinufer  an  Frankreich  gekommen  war,  kaufte  sie  der  mehrfach  auch  als  Bürgermeister  verzeichnete  Uerdinger  Kolonialwarenhändler  und  Destillateur  Herman  von  Broich  von  der  französischen  Regierung.  Seine  Tochter  Maria  heiratete  Karl  Theodor  Erlenwein,  der  ebenfalls  lange  Jahre  als Bürgermeister  und  Steuereinnehmer  in  der  Stadt  Uerdingen  tätig  war.
Französische  Schiffsbrücke  1795
Mit  ihm  kam  die  Burg  in  den  Besitz  der  Familie  Erlenwein. Er  ließ  den  alten  Befestigungsbau  1838 /39  mit  großen  Kosten  zu einer  herrschaftlichen  Wohnung  im  klassizistischen  Stil  umbauen.  Dabei  entstand  das  heute  noch  stehende  vierstöckige  Gebäude  mit  seinen  drei  Fensterachsen.  Die  beiden  dreistöckigen  Flügel  wurden  an - oder  ausgebaut,  der  Mittelbau  erwuchs  aus  dem  wehrhaften  mittelalterlichen  Bergfried.  An  der  geringen  Mauerstärke  im  Obergeschoß  des  Mittelblocks  und  im  südlichen  Anbau  läßt  sich  ablesen,  welche  Gebäudeteile  bei  dem  Umbau  hinzugefügt  wurden.  Das  Haus  erhielt  hohe rechteckige  Fenster  und  ein  flaches  Giebeldach. Im  inneren  waren  das  Treppenhaus  und  die  Räume  kostbar  ausgestattet.  Das  Gebäude  wurde  um   1920/30  neu  verputzt  und  mit  Balkonen  versehen.  Die  Familie  Erlenwein  bewohnte  bis  1972  die  Burg  und  betrieb  auf  dem  Gelände  eine  angesehene  Weinbrennerei  und  Likörfabrik.
Foto: Wohnraum im zweiten Obergeschoss
Im   Frühjahr  1978,  wurde  die  Burg  von  V.I.G.  Krefeld  mit  der  Absicht  erworben,  das  Leerstehende  und  dem  Verfall  preisgegebene  Gebäude  wieder  einer  Wohnnutzung  zuzuführen. Mit  den  Planungsarbeiten  wurde  das  Architektenbüro  E.  Rateiczak  und  Partner   beauftragt.
Foto:Nach den Umbauarbeiten 1980
Es  entstand ein  moderner  Wohnpark  hinter  der noch  erhaltenen  alten  Uerdinger - Stadtmauer. Hier  eine  kleine  Bildergalerie  von  der  Uerdinger  Burg:
Uerdingen  - Truchseßischer  Krieg  1584  von  Braun  und  Hogenberg
Tuschezeichnung von Jan de Beyer aus dem Jahre 1739 Hier auf der Zeichnung zu sehen, das die Burg beschädigt,  teilweise sogar abgetragen, wie auch ein Großteil der Stadtbefestigung ist.
Hier  ein  schöner  vergleich,  der  Burg  in den   80iger  Jahren  und  heute  2015
Foto  von  der  Uerdinger - Burg  in  der  Rheinanlage  2015
In  der  Hoffnung  das  der  Uerdinger - Bevölkerung  dieses  imposante  Bauwerk  noch  lange  erhalten  bleibt. Bericht:  Horst  Peterburs   -  Juni  2015