Galerie - Bauten
Uerdinger Burg
Die Uerdinger Burg
Unter den Gebäuden, die in früheren Jahrhunderten das Stadtbild Uerdingens bestimmten , war die Burg , neben der
Pfarrkirche St. Peter das markanteste.
Sie lag nahe bei der süd- östlichen Ecke der Stadt und diente den Beamten des Landherrn als Wohn- und als Amtssitz.
Hier saß die kurfürstliche Verwaltung, hier wurde Gericht gehalten, hierhin kamen Abgaben und Zölle.
Erbaut wurde die Uerdinger Burg wahrscheinlich zu Beginn
des 14. Jahrhunderts, als Erzbischof Heinrich von
Virneburg Uerdingen eine starke Befestigung geben ließ.
Urkundlich erwähnt wird sie erstmalig im Jahre 1357 , in
den Quellen heißt sie auch Schloß und Amtshaus.
Verschiedene Nebengebäude waren vorhanden, von ihnen
ist der kleine Turm an der Süd-Ost-Ecke der
Stadtbefestigung noch erhalten.
Stadtansicht von Merian um 1600
Kern der Anlage war ein gewaltiger viereckiger Bergfried.
Zu sehen auf dieser Stadtansicht von Merian, ebenfalls der
vorragende Mauerkranz oben und seinem niedrigen
Walmdach.
Südseite - Stadtansicht Uerdingens - Ende des 18.
Jahrhunderts
1792 wurde die Burg zum Zollgebäude umgebaut. 1804 -
nachdem das linke Rheinufer an Frankreich gekommen
war, kaufte sie der mehrfach auch als Bürgermeister
verzeichnete Uerdinger Kolonialwarenhändler und
Destillateur Herman von Broich von der französischen
Regierung. Seine Tochter Maria heiratete Karl Theodor
Erlenwein, der ebenfalls lange Jahre als Bürgermeister
und Steuereinnehmer in der Stadt Uerdingen tätig war.
Französische Schiffsbrücke 1795
Mit ihm kam die Burg in den Besitz der Familie Erlenwein. Er ließ den alten Befestigungsbau 1838 /39 mit großen
Kosten zu einer herrschaftlichen Wohnung im klassizistischen Stil umbauen. Dabei entstand das heute noch stehende
vierstöckige Gebäude mit seinen drei Fensterachsen. Die beiden dreistöckigen Flügel wurden an - oder ausgebaut, der
Mittelbau erwuchs aus dem wehrhaften mittelalterlichen Bergfried. An der geringen Mauerstärke im Obergeschoß des
Mittelblocks und im südlichen Anbau läßt sich ablesen, welche Gebäudeteile bei dem Umbau hinzugefügt wurden. Das
Haus erhielt hohe rechteckige Fenster und ein flaches Giebeldach. Im inneren waren das Treppenhaus und die Räume
kostbar ausgestattet. Das Gebäude wurde um 1920/30 neu verputzt und mit Balkonen versehen. Die Familie Erlenwein
bewohnte bis 1972 die Burg und betrieb auf dem Gelände eine angesehene Weinbrennerei und Likörfabrik.
Foto: Wohnraum im zweiten Obergeschoss
Im Frühjahr 1978, wurde die Burg von V.I.G. Krefeld mit der Absicht erworben, das Leerstehende und dem Verfall
preisgegebene Gebäude wieder einer Wohnnutzung zuzuführen. Mit den Planungsarbeiten wurde das Architektenbüro E.
Rateiczak und Partner beauftragt.
Foto:Nach den Umbauarbeiten 1980
Es entstand ein moderner Wohnpark hinter der noch erhaltenen alten Uerdinger - Stadtmauer.
Hier eine kleine Bildergalerie von der Uerdinger Burg:
Uerdingen - Truchseßischer Krieg 1584
von Braun und Hogenberg
Tuschezeichnung von Jan de Beyer aus dem Jahre 1739
Hier auf der Zeichnung zu sehen, das die Burg beschädigt,
teilweise sogar abgetragen, wie auch ein Großteil der
Stadtbefestigung ist.
Hier ein schöner vergleich, der Burg in den 80iger Jahren und heute 2015
Foto von der Uerdinger - Burg in der Rheinanlage 2015
In der Hoffnung das der Uerdinger - Bevölkerung dieses imposante Bauwerk noch lange erhalten bleibt.
Bericht: Horst Peterburs - Juni 2015