Galerie - Brauchtum Uerdinger Kirmes
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Die Uerdinger Kirmes
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Schon lange vor dem Bau der Herbertzhäuser wurden auf dem Marktplatz die heimatlichen Feste gefeiert. Eines der schönsten Ereignisse ist immer die Uerdinger Kirmes.
Für die Uerdinger Familien ist dies das Ereignis des Jahres. Damals dauerte die Kirmes acht Tage, sie hatte naturgemäß eine andere Bedeutung als die Kirmes heute. Sie diente in erster Linie der Warenbeschaffung. Außer den Händlern kamen auch Spielleute, Gaukler und fahrendes Volk, die in Gaststätten und auf freien Plätzen für Unterhaltung sorgten. Bereits 1870 wurden Karussells und Schaubuden am Rheintor hinter Brillen ( heute Flecken ), oder auf dem Gelände in der Nähe des Rheinschlösschen, oder auch am Obertor aufgebaut.
Wann die Kirmes auf den noch heute gültigen Tag gelegt worden ist, lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Im Tagebuch von Peter Martin Herbertz ( 1747 - 1822 ) wird bereits berichtet das die Kirmes immer Ende Juli stattfand. Im Jahre 1808 beschlossen die Uerdinger Stadtverordneten das einmalig im Jahr die Kirmes auf einen Sonntag vor St. Pantaleon festzulegen sei. So ist es bis auf den heutigen Tag geblieben.
Luftaufnahme der Herbertzhäuser
Zur Krone J. Brillen-Indenkleff
Niederstr. 1 Gloris
Auch auf der Oberstraße von der Marktecke bis zum schmalen Durchgang zur Peterskirche standen die Buden. Die Standplätze der Kirmesleute wurden zwei Wochen vorher und zwar mittwochs, in der Wirtschaft Weyland, danach Goris verlost. Meistens kamen die Kirmesleute schon vierzehn Tage vor Beginn der Kirmes und stellten ihre Wagen in den heutigen Rheinanlagen auf. Zu beiden Seiten der Baumreihen rund um den Marktplatz standen die Buden.
Marktplatz mit Baumallee 1919
Straßenbahn um 1920
Seitdem die Dampfbahn, Uerdinger-Lokalbahn ihren Betrieb 1883 bis zum Markt ausgedehnt hatte, blieb die Außenseite der Allee von Buden frei. Mit der Bevölkerungszunahme Uerdingens wurde auch der Kirmesplatz auf dem Markt zu klein. Daher pachtete die Stadt auf der Nordseite der Krefelder-Straße, zwischen der heutigen Augustastraße und dem Bahnkörper um 1895 die Maßens Wies, dort entstand ein zweiter Kirmesplatz. Als diese Wiese vom Eigentümer verkauft wurde musste man einen Ersatzplatz suchen. Als Ausweg wurde damals eine Obstwiese das heutige Röttgen gefunden.
Obstwiese - Am Röttgen 1905
Nach Ankauf des Röttgen durch die Stadt und nach Abholzung des Baumbestandes wurde um 1920 der zweite Uerdinger Kirmesplatz endgültig zum Röttgen verlegt. Die offizielle Eröffnung der Kirmes ( Begrüßung der Schausteller und Kirmesgästen ) findet immer durch den jeweiligen Bezirksbürgermeister statt. Pünktlich um 11:30 nach dem Gottesdienst in St. Peter, betritt dieser den Rathausbalkon, zieht seinen Zylinder und erklärt damit die Kirmes für eröffnet.
Dieser Brauch wird bis zum heutigen Tage durchgeführt. Die heutige Kirmes dauert vier Tage, fängt schon samstags an und endet dienstags nach dem Feuerwerk am Uerdinger Rheinufer.
Eröffnung Uerdinger Kirmes 30er Jahre
Eröffnung Kirmes 1959 durch Heinz Melcher
Eröffnung Kirmes 2004 durch Elmar Jakubowski
Kirmeseröffnung 30er Jahre Die Musikanten
Parade vor dem Rathaus Kirmeseröffnung 2004
Zylinderschwenken 1953
Kirmeseröffnung 1930 Auf dem Markt
Kirmeseröffnung 1931 Auf dem Markt
Kirmes auf dem Marktplatz 1953
Kirmes 1923 Onkel Harrys Karusell
Plakat Kirmes 2013
Kinderkarusell
Ponnykarusell
Neu auf dem Marktplatz der Kreisel
Die Spinne 1951
Kirmes auf dem Marktplatz 2001
Kirmes auf dem Marktplatz 2000
Raupe - Marktplatz 1953
1953
Bemerkung:  Es waren noch Zeiten, als tausende Kirmesgäste aus nah und fern unsere Uerdinger Kirmes besuchten. Seit den neunziger Jahren hat diese an Anziehungskraft verloren. Woran es liegt weiß man nicht genau zu sagen. Man vermutet zu teurere Schaugeschäfte, oder der Zeitpunkt der Kirmes ( Ferienzeit ) Es gibt sicherlich noch weitere Gründe um das Fernbleiben der Schausteller zu begründen. 2014  keine Kirmes mehr auf dem Röttgen Ist das der Untergang des Brauchtums ( Uerdinger Kirmes ) ?  Hier ist jetzt die Politik gefragt.  Man sollte die Kirmes neu erfinden,- weg von den teureren Schaugeschäften  ( alternativ Nostalgiekirmes ) wie es in verschiedenen Städten schon positiv angeboten wird. - Einbeziehung der Rheinanlagen, Oberstraße-Niederstraße -( Hohenbudberger Straße ). Keine Geschäftsöffnung am Sonntag, nur die Lokalitäten. Vielleicht sollte auch mal darüber nachgedacht werden ein Cityfest mit einzubringen ( Freitags- Sonntag ). Dies waren nur einige Beispiele, die unsere Uerdinger Kirmes wieder beleben könnten.
Riesenrad Uerdinger Kirmes 1951
Kirmestreiben Röttgen 1930
Röttgen 1957
Kirmes auf dem Röttgen 1953
Kirmestreiben Röttgen 1954
Röttgen 50er Jahre
Weltneuheit Auto-Skooter
Losbude Röttgen 1964
Röttgen 1953
Kirmes Röttgen 1954