Galerie - Rheinhafen
Von der Planung bis zur Eröffnung
Rheinhafen
Einleitung : Pläne bis hin zur Eröffnung
Im Jahre 1896 erschienen mehrere Pläne über das Hafenbauvorhaben, so wurden vom damaligen Präsidenten der
Rheinprovinz ( von Nasse ), diese der Stadt Krefeld zur Einsicht vorgelegt. Man sollte versuchen die wirtschaftliche
Lage durch Anschluss an den Rhein zu verbessern. Ein Entwurf des Landesbauinspektor ( Marcks ), sah vor, wie man
sich die Verbindung der Stadt mit dem Rhein zunächst dachte.
Marcks wollte einen Kanal bauen, der etwa dort begann, wo heute die Rheinbrücke liegt, also auf Uerdinger Gebiet,
enden sollte dieser in der Gegend des heutigen Sprödentalplatzes. Dieser Plan wurde von mehreren Ingenieuren
überarbeitet. Eine Hafenkommission wurde gebildet, diese untersuchten eingehend diese Pläne.
1899 - legte die Hafenkommission einen ausführlichen Bericht über die Arbeit vor. Die Hafenkommission schlug vor, das
vorerst nur der unterste Teil, am Rhein liegend, ausgeführt werden soll. Die Fortführung bis Krefeld sollte später
stattfinden.
Der in einem Rheinarm befindliche Floshafen ( Drehbrücke ) sollte mit einbezogen werden. Da der Hafen überwiegend
auf Linner Gebiet lag, musste Linn eingemeindet werden, dieses geschah dann am 10. April 1910.
1901 - Am 25. April 1901 lagen der Stadtverordnetenversammlung die fertigen Pläne vor. Planverfasser war Baurat (
Hubert Hentrich ), er hatte allerdings die Idee seines Vorgängers Marcks aufgegriffen und weiter entwickelt.
Grundsätzliche Veränderungen gab es allerdings nicht mehr. Das 1. Hafenbecken, sollte vorerst den Hafen bilden, der
Durchstich nach Linn, war später vorgesehen.
Mit dem Entschluss, den Hafen zu bauen, begann für Krefeld eine neue Zeit.
( Wirtschaftlicher Aufstieg ).
Gründung verschiedener Produktionsstätten. Die fertigen Pläne wurden 1902 dem Kaiser
Wilhelm II vorgelegt, der diese letztendlich genehmigte.
Baurat - Hubert Hentrich
1903 - Mit den Ausführarbeiten des Hafens wurde am 10. Mai 1903 begonnen. Gleichzeitig nahm man die Arbeiten für
den Bau der Hafenbahn in Angriff.
Da der Hafen- Hochwasserfrei angelegt werden sollte mussten ca. 1 Millionen cbm. Auffüllmaterial heran geschafft
werden.
Da es noch keine Rheinbrücke gab, musste alles landeinwärts auf Umwegen beschafft werden. Mit den Erdarbeiten
beauftragte man eine Mannheimer Firma ( Brün - Billfinger ). Die Drehbrücke baute eine Duisburger Firma.
Das Hafenbecken war 1,7 Km. lang.
1905 - Im Herbst 1905 waren die Hauptarbeiten für den Rheinhafen und den östlichen Teil der Kleinbahn soweit fertig
gestellt, sodass am 11. November die Betriebseröffnung durch die Hafenkommission stattfinden konnte. Die Kosten für
den Bau des Hafen und der Bahn beliefen sich auf ca. 12 Millionen - Goldmark.
Die feierliche Einweihung des Hafens fand am 6. Juli 1906 statt.
Weitere Daten des Hafens
Bis 1960 siedelten sich viele Betriebe im Hafengebiet an und es wurde eine Erweiterung des Hafens notwendig. Dazu
wurde ab 1970 der am Ende des Hafenbeckens liegende Baggersee, der über einen Kanal erreichbar war, genutzt.
Betriebe im Hafengebiet:
1905 - F. & H. Kauert - Krefeld
1905 - Dreiring-Werke K.G. - Krefeld - Linn
1905 - Balth. Erlenwein & Cie. GmbH. - Uerdingen
1906 - Krefelder Spedition KG. Keutmann, Hennemann & Co. - Krefeld - Linn
1906 - Stoecker & Kunz - Krefeld - Linn
1907 - Mühlenwerke Gottschalk AG. - Krefeld - Linn
1910 - Guano-Werke - Krefeld - Linn
1911 - Krefelder Lagerhaus - Gesellschaft Schou & Co -
1911 - Duisburger Mühlenwerke AG. Krefeld - Linn
1921 - Siebert & Möller - Stahlbau - Krefeld - Linn
1925 - Brand - Purina - Kraftfutter GmbH
1936 - Peter Krings - Sägewerk und Holzhandlung - Uerdingen
1948 - Wumag Niederrhein - Waggon - Maschinenbau - Gesellschaft
1952 - Paul Hammers AG.
1952 - Josef Scheuring - Sack u. Planfabrik
1953 - Rhein - Sieg - Düngemittel e.GmbH.
1954 - Deutsche Maizena - Werke GmbH.
1956 - Koerver & Lersch Kesselfabrik
Hier einige Bilder der Firmen bis 1960
Nach der Hafenerweiterung siedelten sich noch weitere namhafte Firmen an.
Die Hafenerweiterung ab 1970
1970 - Schon ab November 1970 beschloss der Rat der Stadt, den ersten Bauabschnitt der Hafenerweiterung mit einer
Länge von 350m durchzuführen. Es war ein ziemlich schwieriger Teil. Es mussten neue Verkehrswege ein neuer
Bahndamm und Straßen um den Baggersee herum gebaut werden. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben beliefen sich
auf ca. 7,5 Mill.
Am 20. Oktober 1971 erfolgte der Spatenstich durch den damaligen Oberbürgermeister der Stadt Krefeld ( Hauser ).
Als sich der erste Bauabschnitt der Vollendung näherte, fragte man sich , ob es nicht sinnvoll wäre, das neue
Hafenbecken auf 800m zu verlängern und dann in den Baggersee hineinzustoßen. Größere Firmen zeigten Interesse,
zumal sie dort schon größere Grundstücke erworben hatten, und einen Wasseranschluss suchten. Außerdem sollte dort
ein 200 t - Schwerlastkran aufgestellt werden, denn Kräne dieser Art gab es in den Nachbarhäfen nicht.
Die am Hafenbau beteiligten Tiefbaufirmen erklärten ihrerseits, die für den ersten Bauabschnitt kalkulierten Preise nicht
zu verändern. Zur Deckung der Kosten der Baufortsetzung bis zum Baggersee ( Wendebecken ) in Höhe von rund 10
Millionen DM wollte das Land NRW beitragen.
Bei dieser Sachlage fiel dann auch der alsbald gefasste Beschluss nicht schwer, die Baustelle nicht aufzulösen, sondern
den Hafenerweiterungsteil statt in Abschnitten in einem Zuge zu bauen. Die Betriebsfreigabe des neuen Hafenteils
wurde am 12 Juni 1978 vollzogen . Noch bis in die 1980er Jahre wurde an der Ufergestaltung und - Befestigung
gearbeitet. Gleichzeitig wurden Löcher im Ufergelände verfüllt und Unebenheiten beseitigt. Aus Sicherheitsgründen wurde
ein Hochwasserpumpwerk gebaut.
Es blieb natürlich nicht bei den kalkulierten Kosten von 17,5 Millionen DM. Als 1987 die Arbeiten im wesentlichen
abgeschlossen waren, hatten die Gesamtaufwendungen die runde Summe von 50 Mill. DM erreicht. Durch
Erschließungsmaßnahmen in späteren Jahren sind daraus 70 Millionen DM geworden.
1988 - wurde am Hafenkopf ein Containerterminal eingerichtet. Seit 2008 kooperiert der Hafen Krefeld mit den Neuss-
Düsseldorfer Häfen.
Weitere Daten:
Das Hafengebiet umfasst rund 500 ha und die Gesamtuferlänge beträgt 11,4 km. 2010 wurden insgesamt (
Bahn u. Schiffsverkehr ) ca. 3,22 Millionen Tonnen umgeschlagen. Damit hat Krefeld den viertgrößten Hafen in NRW. Für
das Verladen stehen vier betriebseigene Krananlagen zur Verfügung. Andere Verladeeinrichtungen für Erdöl, Getreide
oder andere Güter werden von den Hafen ansässigen Firmen unterhalten. Die Hafengesellschaft betreibt ein eigenes
Eisenbahnunternehmen mit einer Streckenlänge von 50km und vier Lokomotiven. Es bestehen direkte Anbindungen an
das Schienennetz der Deutschen Bahn AG.
Angaben zur Drehbrücke
1905 - Die Drehbrücke wurde bei der Anlage des Rheinhafens in Linn erbaut, sie sollte ein Symbol für einen guten
Start in eine fortschrittliche Zukunft sein. Zu ihrer Einweihung war sie eine der modernsten Drehbrücken Deutschlands.
Bis heute ist die Brücke inklusive ihrer Antriebstechnik in funktionstüchtigem Originalzustand und steht unter
Denkmalschutz. Zwischen den 1970er und 1980er Jahren wurde die Brücke mehrmals aufwendig restauriert.
Das einzige Defizit der Brücke besteht in ihrer eingeschränkten Leistungsfähigkeit beim LKW - Verkehrsaufkommen,
sowohl betriebstechnisch ( Tragfähigkeit ) als auch mit ihren jeweils über 22m breiten Schiffsöffnungen genügt sie
heutigen und zukünftigen Anforderungen nicht mehr.
Die Überlegungen reichen zunächst von einer Verlegung der Brücke bis zu ihrer Aufgabe. Derzeit sieht die Planung eine
weitere Brücke vor, welche die Drehbrücke entlasten soll. Über die neue Brücke soll auch das Netz der Krefelder
Hafenbahnbetriebe angeschlossen werden. Die Drehbrücke soll dann nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt
werden können.
Etwas zur Technik : Bevor die Brücke gedreht werden kann, muss sie über ein System aus Hubkolben im Mittelpfeiler
um 11 Zentimeter angehoben werden. Ein 30 PS starker Motor sorgt für den nötigen Druck, um die 700 Tonnen
schwere Stahlkonstruktion zu heben. Dann kann die Brücke um 90 Grad um den Mittelpfeiler gedreht werden, um
größere Schiffe passieren lassen zu können. Der Hebe - und - Drehvorgang kann auch ohne maschinelle Kraft erfolgen,
vier Menschen sind dafür notwending.
Das Hafenrestaurant - Rheingold
Unmittelbar am Rheinufer errichtete man am 31 März 1911 das Restaurant - Rheingold. Es sollte ein besonderer
Anziehungspunkt werden. Die Stadt war darauf bedacht das Rheinufer so zu gestalten, das dieses Restaurant mit
großen Sälen und ausgedehnten Terrassen für die Umgebung und Nachbarstädte angenommen wird.
Das Restaurant Rheingold bot im Innerem 350 Sitzplätze, auf der Terrasse und im Garten weitere 600 Plätze. Während
der Sommerzeit wurden Konzerte gegeben. Das Restaurant war gut mit öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen,
Fremdenzimmer waren auch vorhanden. Vor dem Restaurant war eine Anlegestelle für Personendampfer. Leider hat das
Restaurant - Rheingold den zweiten Weltkrieg nicht überstanden, es wurde ein Opfer der Bomben.
Ein weiterer Gasthof stand früher auf der Römerstraße ( Düsseldorfer - Straße ). 1907 errichtete Michael Link dort den
Gasthof, dieser wurde später zum Hotel erweitert. Viele Hafenarbeiter gingen dort ein und aus. Es wurde 1989
abgerissen. Heute ist dort ein Lagerplatz von Rosteck & Pech. Weiterhin befand sich , wie auf Ak. zu sehen, das alte
Hafenamt.
Flusspionierkompanie
Kommando Territoriale Verteidigung stellt am 1.6.1959 die Flusspionierkompanie 732 in Krefeld-Uerdingen auf.
Im Verlaufe der Jahre hat diese Einheit viele Strukturwandel und Änderungen im Einsatzauftrag erlebt,
unverändert geblieben von der Geburtsstunde an sind folgende Aufgaben:
Die Flusspionierkompanie - erkundet, richtet ein und unterhält Fährstellen - führt Fährverkehr an Stellen durch - sichert
diese Stellen mit Bordwaffen - führt Logistik selbstständig und im Rahmen ihrer Zuständigkeit durch.
Hier ein Auszug einer Chronik der Festschrift der Flusskompanie von 1984 über den Verlauf diese Einheit:
Geschichte:
04.05.1959 - Aufstellungsbefehl für die Flusspionierkompanie 732
12.05.1959 - Eintreffen des Vorauspersonals
23.07.1959 - Erste Flaggenhissung und Übergabe des Stützpunktes Rheinhafen an die Flusspionierkompanie 732 durch
den Befehlshaber im WBK III, Generalmajor Schimpf . Erster Kompaniechef : Hauptmann Penßler
01.10.62 - Aufstellung der Schwesterkompanie - Flusspionierkompanie 733 im Rheinhafen
1969 - Der Bundesminister der Verteidigung gibt konkrete Pläne bekannt, die Flusspioniere nach Rees zu verlegen.
Diese Pläne wurden wenig später verworfen.
01.10.69 - Auflösung der Schwesterkompanie 733
01.04. 73 - Umgliederung und Unbenennung der Flusspionierkompanie 732 in Flusspionierkompanie 832
01.07.80 - Umgliederung und Umbenennung der Flusspionierkompanie 832 in Flusspionierkompanie 801
12.9.86 - Verabschiebung der Flusspioniere vor dem Uerdinger - Rathaus