Galerie - Rheinwerft
Rheinwerft
Uerdinger Werftanlage
Rheinschifffahrt und Güterumschlag waren über Jahrhunderte hinweg die wirtschaftliche Basis der Rheinstadt
Uerdingen.
Nachdem technische, wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Vorrausetzungen erfüllt waren übernahm man
neben der Handelsfunktion auch die Versorgungsfunktion der Industrie. Mit der bald vollständigen Besiedlung des
Rheinufers mit Firmen:
1829 - 30 die Speditionen Theodor Müncker und Balthasar Erlenwein
1874 August Büttner - Röhren und Kesselfabrik
1875 Lüps & Melcher - Zuckerraffinerie
1876 Gustav Röhr - Mahlwerk
1877 Dr. Edmund ter Meer - Farbwerk
Farbwerk 1894
1886 Alberdingk & Boley - Oelwerke
1889 Holtz & Willemsen – Lein, Speiseöl
1887 geschah dann der vollständige Umbau der Uferanlage zu einer modernen Werftanlage.
Ohne Wasseranschluss, jedoch in der unmittelbaren Rheinzone mit Anschluss an die später errichtete Werftbahn,
siedelten sich noch weitere Firmen der Lebensmittelbranche an.
1810 Henry Melcher – Branntweinproduktion ( Fa. Dujardin ) 1863 Erlenwein & Cremer
1895 Franck Kathreiner - Malzkaffee
1868 Peter Schwengers & Söhne
Kurz vor der Jahrhundertwende folgte noch die Waggonfabrik.
Uerdingen entwickelte sich nun zu einer blühenden Industriestadt
Man muss in dieser Zeit die Arbeit der früheren „ Rhinkadette „ würdigen. Noch um die Jahrhundertwende erfolgte
die Entladung der Stückgüter, insbesondere der Zuckersäcke manuell durch die „ Rhinkadette „. Die schwere
Arbeit des Hebens, Tragens, und Schiebens von Lasten wurde später durch Winden und Kräne ersetzt.
Foto:
Werftarbeiter-Rhinkadette 1910
Der Abtransport der Güter
erfolgte durch Pferdestärke,
die Waggons zogen
Im Jahre 1914 wurde der Bau der Werftbahn beschlossen, die landseitig neues Gelände für Fabriken und
Niederlassungen erschloss. Drei städtische Dampfkräne bewältigten zu dieser Zeit den Umschlagsverkehr am
Werftgelände. Die Zunahme des Werftverkehrs und die technische Entwicklung erforderten aber die Errichtung
einer modernen Kaianlage mit Kranbahn, Stromanschlüssen und Schienenanlagen.
Einige Ansichtskarten, Fotos zeigen hier den Aufschwung der Uerdinger Werftanlage
1927 wurde eine 200m lange Kaimauer mit allen technischen Neuerungen errichtet und mit einem elektrischen Kran versehen,
dem im Jahre 1930 ein weiterer elektrischer Kran folgte. Die technische Ausrüstung der Werftanlage vor allem mit modernen
Kränen wurde auch in den nächsten Jahrzehnten ständig weiter vervollständigt und verbessert. Auch die Kaimauer erfuhr
wiederholt eine Verlängerung. Durch den Hafenbau, den Bau der Uerdinger Rheinbrücke und die Anbindung der Hafenbahn
an das Eisenbahnnetz, verließen immer mehr Betriebe die ihren Sitz an der Uerdinger Werft hatten, ihren Standort in den
Krefelder Hafen, Stückgüter wurden von dort, weil es verkehrsgünstiger ist per Schiff oder Bahn verladen.
Werftanlage bis Ende des 19. Jahrhunderts
Foto: Verladung des Weintankers Imperial
Foto Werftanlage 50iger Jahre
1969
2012
Ruine Rheinlust 2011
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der
Uerdinger-Werftbetrieb nur noch zu 1/3 ausgelastet,
heute weist nur noch symbolisch ein verlassener
Kran auf das verwahrloste Werftgelände hin.
Fabrikgebäude stehen leer.
Man kann nur hoffen als Uerdinger-Bürger das, das Projekt Rhein-Blick bald Realität wird.
Ansichtkarten, Fotos stammen aus meiner Privatsammlung. Einige Textpassagen, stammen aus Büchern, Uerdinger Rundschau Ausg. 1957.