Uerdingen und seine Geschichte Teil 8 - Industrie in Uerdingen Wem verdankt Uerdingen seine reiche und vielseitige Industrie und welche Industriezweige finden wir in seinen Mauern. ? Ausschlaggebend für die Ansiedlung größerer Werke in dem bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts kleinen Städtchen mit jahrelang gleichbleibender Einwohnerzahl war Unbedingt die günstige Lage am Rhein, in der Nähe die Kohle und dazu auf der Mitte zwischen den beiden Industriezentren  Düsseldorf  u. Duisburg. Der älteste Zweig der Uerdinger-Industrie ist die Zuckerfabrikation, die Anfänge reichen zurück in die Franzosenzeit. Für Uerdingen gebührt das Verdienst, die erste großindustrielle Anlage geschaffen zu haben, der Firma  Peter  Schwengers & Söhne durch erhebliche Erweiterungsanlagen ihrer  1866 gegründeten  Raffinerie. Die Fabrik, die auf dem Terrain des heutigen  St. Josefs-Hospitals lag, wurde nach dem noch heute in der Erinnerung der Uerdinger Bürger lebendigen Brand des Jahres  1893  vor die Tore der Altstadt verlegt, wo sie Bahnanschluss und durch die Werftbahn auch direkte Verbindung zum Wasser fand. Neben der Zuckerindustrie gehören in den Kreis der Uerdinger – Nahrungsmittelindustrie noch zwei Gruppen: Die  Malzkaffeefabriken und die Oelmühlen. Kathreiners  Malzkaffe ist allbekannt. Weniger bekannt wird sein, dass er auch in Uerdingen hergestellt wird. Ansichtskarte: Werk um 1895 Eingang Kathreiner-Werk in Uerdingen, Duisburger Str. Mit verantwortlich für die heutige blühende  Ölmühlenindustrie  Uerdingens ist die Firma : Holtz  &  Willemsen Zunächst mehr auf die Herstellung von Öl, sowie Leinöl, Firnis und Lackleinölen eingestellt, ist sie in jüngster Zeit auch zur Fabrikation von Speiseölen übergegangen, die in der Schwesterfirma Howinolwerke zu Speisefett  (  Marke : Howinol ) und Margarine verarbeitet werden. Wegen zu hohem Produktionsaufkommen wurde ein Teil der Fabrikation vom Rhein zur Langestraße verlegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich die übrigen  Ölmühlen  (  T.J  Alberdingk &  Söhne, F.H. Boley  und  Emil Boley  )  zu den  Vereinigten  Ölwerken  Alberdingk  &  Boley zusammengeschlossen. Bild aus der Chronik Produktionsstätte an der Langestraße mit Gleisanschluß Produktionsstätte am Rhein in den 60iger Jahren Altes Firmenlogo Hier die Produktionsstätte unmittelbar neben dem Rheinschlösschen gelegen Ansichtskarte: Werbung aus dem Jahre 1933 Neben der Nahrungsmittelindustrie ist in Uerdingen die  Chemische – Industrie  zur führender  Stellung und  größter  Bedeutung  für die Stadt  emporgewachsen. Die Firma  Weiler ter Meer hat den Namen Uerdingens weit hinaus in alle deutschen Lande und über den ganzen Erdball bekannt gemacht. Gegründet als Farbwerk  E.ter Meer &  Co im Jahre  1861, hat das Werk unter der Leitung seines rastlos schaffenden und zielsicheren Gründers, des Geheimrat - Kommerzienrats Dr. E. ter Meer, seinen riesigen Aufschwung zur größten industriellen Anlage Uerdingens gemacht. Dieses Werk hat mit den übrigen deutschen Farbenfabriken, die sich zur Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben- Fabriken zusammengeschlossen haben, die Monopolartige  Stellung Deutschlands in der Fabrikation von künstlichen Farbstoffen in der Welt gegründet. So fing alles an Der  25-jährige Chemiker re. im Bild  Edmund  ter  Meer,  (  1852 – 1931 ) , Sohn eines Krefelder  Seidenfabrikanten, fasst Ende der  7oiger  Jahre den Entschluss, eine eigene Fabrik zu gründen. Die erfolgte am 17 September  1877. E. ter Meer erwirbt ein rund  2000qm  großes, hochwasserfreies Grundstück für  1.500 Reichsmark unmittelbar am Rhein. 1882  tritt Dr. Heinrich Tillmanns, ein Onkel ter Meers, als stiller Teilhaber in die Firma Seines  Neffen ein, die sich fortan – Tillmanns, e. ter Meer &  Cie nennt. Nach dem Ausscheiden von Tillmanns im Jahre  1887  beteiligt sich  Dr. Julius  Weiler ein Studienfreund und guter Geschäftspartner  ter Meers, mit einer Kapitaleinlage an der Fabrik. Am 1. August  1914  brach der 1. Weltkrieg aus. Fast  alle Betriebsführer-Postenarbeiter hatten Stellungsbefehle erhalten. Es erfolgte eine völlige Stilllegung des Eisenbahn-transportes, denn die über Uerdingen führende Bahnlinie  Duisburg-Aachen diente ausschließlich dem Aufmarsch der Truppen im Westen. Ein Intendanturbeamter der Kaiserlichen – Marine bewirkte das die Fabrikation von Anilinöl und Salz, von Methyl und Aethylanilin sowie Centralit gewährleistet war. Die übrige Fabrikation kam weitgehend zum erliegen. Aufwärtsentwicklung bis zum zweiten  Weltkrieg In den Jahren nach dem Weltkrieg übernahm der Sohn des Geheimrats  Dr. Fritz ter Meer die technische Leitung des  Werkes in Uerdingen. 1928  führte Direktor  Heinrich  van Thiel die Geschäfte des Uerdinger Werkes, während die  technische  Leitung auf  Dr. Julius Laux überging, nach dem Ausscheiden des Herrn van Thiels übernahm Laux die  Gesamtleitung des Werkes. Nach schwerer Krankheit verstarb Julius Laux im Alter von  52 Jahren.  Im  Jahre  1928  war  Dr. Ulrich  Haberland in Uerdingen eingetreten. Seine  starke Persönlichkeit, sein energisches Zufassen und sein klarer Blick für  chemische, technische u. kaufmännische Probleme sowie für  allgemeinwirtschaftliche Zusammenhänge hoben ihn Frühzeitig aus dem  Kreise seiner Altersgenossen heraus, ihm wurde nach dem Tode Laux die  Gesamtleitung des Uerdinger Werkes übertragen.  1943  Mit dem Zusammenbruch Deutschlands nach den Wirren des Krieges beginnt eine neue Epoche für Uerdingen- die vertiefte Zusammenarbeit mit Leverkusen. Sie war bereits seit langem geplant, insbesondere, seit  Dr. Haberland im Jahre  1943, neben Uerdingen auch die stellvertretende Werksleitung  Leverkusens übernahm. 1951 Betriebsverflechtungen und weitschauende Zukunftspläne führten zum allseitigen begrüßten  Zusammenschluss der Werke  Leverkusen, Elberfeld, Dormagen und Uerdingen in Farbenfabriken  Bayer Aktiengesellschaft, die am  19. Dezember  1951 gegründet  wurde. Die  Uerdinger Werksleitung übernahm im Jahre  1950  Dr. Julius Drucker. Unter Seiner Führung wurde das Werk in Uerdingen stark erweitert neue Grundstücke  für die Zukunftsplanung erworben. 1956 Die Zahl der Belegschaftsmitglieder stieg auf  3850 Arbeiter und  920  Angestellte 1951-59 Erweiterung der Produktpalette 1960-70 Das Werk ist seit Mitte der 60iger-Jahre auch Standort für die Polyurethanchemie 1963  Installation des Bayer-Kreuzes 1964  erste Verbrennungsanlage  ( Drehofen ) für organische Produktionsrückstände 1970-80 – 1975  Inbetriebnahme der ersten Kläranlage-Klärschlammverbrennung 1977  100  Jahre  Werk Uerdingen- 10.000 Mitarbeiter, die rund  1.000 Produkte herstellen 1980-90  1982   Errichtung der Deponie Nord 1983  Inbetriebnahme eines computergesteuerten Hochregallagers 1984  Inbetriebnahme der zweiten Rückstandsverbrennungsanlage 1990-99  1990   Inbetriebnahme der Rauchgasentschwefelungsanlage 1992  Eröffnung des Naturwissenschaftlichen Ausbildungszentrums- Duisburger Str. 1998   Erweiterung der Kläranlage 2002  125  Jahre  Bayerwerk- Vielseitige Produktpalette (  Aus Uerdingen stammen z. B. die Werkstoffe  Makrolon u. Durethan ) Wandel des Werkes zum Chemiepark, der rund 3.500 Beschäftigten von externen Firmen und Partnerunternehmen Arbeit bietet; Zahl der Bayer- Belegschaft im Werk Uerdingen : 6.000. Daten wurden zum Teil. aus dem veröffentlichtem Buch-Geschichte des Bayer-Werkes Uerdingen in geänderter Form übernommen.  Weitere Chemische Werke in Uerdingen waren u.a. die Firmen: Wedekind & Cie  (1890 – 1918) und Lienau & Cie  (1879 -  1942) Spirituosen / Brauereien Im großen Stile und für den Industriebedarf produzierte seit  1881 die Uerdinger – Actien –Spritfabrik  den Alkohol. Sie ging aber schon  1889 in Konkurs. Luftaufnahme Bayer Werk Dujardin Die günstige Lage am Rhein ermöglicht es den Gebrüder Melcher, einen Weinhandel und eine Weinbrennerei anzugliedern. Man  schreibt das Jahr  1810, als der Bürger  Henry  Melcher eines Tages auf das Bürgermeisteramt  Uerdingen erscheint, um sich zur Wahrung seiner Firma in das Handelsregister eintragen zu lassen. Als beruf gibt Melcher - patentierter Destillateur an. Als Ackerer hat er schon den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters übernommen und die schon seit  1780 betriebene Schnapsdestillation ausgebaut. Henry  Melcher konzentriert sich in seinem kleinen Betrieb auf die Wacholderdestillerie und beschränkt sich auch in den Folgejahren auf diesen. Schnaps, der einmal eine Uerdinger Spezialität werden wird. Die Firma wächst nur langsam. Sie wird nach seinem Tod von zweien seiner Söhne unter den Namen : Gebrüder  Melcher weitergeführt. Sein dritter Sohn Heinrich geht in die Zuckerindustrie. Auch er überlegt, was er mit dem geerbten Betrieb anzufangen sei. Schon lange handelt die Firma mit guten französischen Brandweinen, warum sollten die Gebrüder Melcher, solche guten Tropfen, nicht auch selbst, herstellen. Als erstes dehnt er seine Geschäfte auf  Direktimporte erlesener französischer Cognacsorten aus. Er macht Bekanntschaft mit einer französischen Familie, die in der Charente das Weingut  Schloss  Merigots besitzt, ihr Name Dujardin. Die anfangs lockeren Geschäftsbeziehungen vertiefen sich. Melcher wagt einen entscheidenen Schritt. Er macht den Vorschlag, ein gemeinsames Unternehmen aufzubauen. Das Geschäft drohte zu platzen, die Dujardins waren eine bodenständige Familie, sie wollen ihre Heimat nicht verlassen. Doch dann entschließt sich Sohn Albert, als Junggeselle, er war nicht Ortsgebunden, nach Uerdingen umzusiedeln und zusammen mit Melcher dort die Gemeinschaftsfirma aufzubauen. 1905  wird das Unternehmen in  Dujardin & Co, vormals Gebrüder Melcher umgetauft. 1908  stirbt der findige Unternehmer, die Nachfolge in der Firma tritt sein Sohn             Wilhelm-Peter-Melcher an. 1918  Nach dem ersten Weltkrieg durfte laut dem Versailler Vertrag, die Bezeichnung             Cognac nicht mehr verwendet werden. Aus Cognac wurde Deutscher-Branntwein.           In den folgenden Jahren war das Unternehmen sehr erfolgreich und wuchs zum größten           Hersteller von Branntwein in Deutschland heran. 1930  wurde eine neue Produktionsstätte direkt am Uerdinger Rheinufer errichtet. Man           Verfügte hier über Zugang zum Wasser und einen Gleisanschluss. 1943  wurde die Produktionsstätte vollständig zerstört. Einige Destillate konnten vorher in           Sicherheit gebracht werden, sodass die Produktion bis zum vollständigen            Wiederaufbau  1947  fortgeführt werden konnte. 1954  Am  5 April  1954 lief auf der Elmshorner – Werft  Kremer & Sohn  das von der Firma           Dujardin bestellte Spezial-Weintankschiff vom Stapel-           Bei diesem Schiff handelt es sich um eine Spezialanfertigung, das je in dieser Art in           Deutschland  überhaupt gebaut wurde. 1983 trat  Hanno W. Melcher  in siebter Generation dem Familienunternehmen bei. Dujardin  fusioniert mit der Firma  Pott &  Racke. Verwaltung u. Abfüllung wurde nach Bingen a./ Rh. verlegt. In Uerdingen wurde aber noch weiter gebrannt. 2006 Racke verkaufte die Vertriebsrechte an der Marke „ Dujardin-Imperial – Uerdinger und „ Melchers Rat „ an den Spirituosenhersteller  Schwarze & Schlichte. Die neue Firma versah die  Marke „ Dujardin-Imperial „ mit neuem Design. Nur noch 11 Mitarbeiter  produzierten in Uerdingen in rund  300 Eichenfässern den Branntwein. Die  Firma  Racke zog sich im selben Jahr vollständig aus dem Spirituosengeschäft  zurück. Die  Familie  Melcher hält die historischen Gebäude und die Weinbrennerei im Familienbesitz. Die nun leerstehenden Räume werden an Künstler vermietet. Mathias Melcher kehrt aus den USA an den Rhein zurück und erweckt die alten Gebäude zu neuem Leben. Die alten Produktionshallen mit der gut erhaltenen Technik werden zum  Museum, der  Innenhof  verwandelt sich in einem Biergarten. In den alten Gebäuden entstehen Loftwohnungen und die Küferei wird zu einer Gastronomie umgebaut. Luftaufnahme von Dujardin 1960 Route des Weintankers letzte Fahrt des Weintankers “Imperial” 1970 Büttner  Werke  Uerdingen August  Büttner im  Jahr  1846  in Rahden  geboren, gründete  1874  die  Rheinische Röhrendampfkesselfabrik August  Büttner &  Co. In ganz kleinem Rahmen, mit einem Dutzend  Arbeiter und sehr bescheidenen  Werkstätten beginnt man zu fabrizieren. Man sichert sich im vornherein ein umfangreiches Gelände unmittelbar am Rhein und in größter nähe der Eisenbahn. Die Entwicklung zeigt, dass er richtig gerechnet hat, der kleine Betrieb wuchs schnell, ein größeres Gelände fand man an der Parkstraße, ebenfalls mit Bahnverbindung. 1886 August  Büttner und  Dr. Carl Meyer gründen die Firma  Büttner & Meyer, Maschinenfabrik für Trocknungsanlagen. 1895 kann die  Fertigstellung der tausendsten Trommel gefeiert werden, die Belegschaft ist auf  300 Mann angewachsen und der  Büttner-Kessel in aller Welt bekannt. Foto: Belegschaft vor der  1000 Trommel auf dem Gelände an der Parkstraße. 1903 Durch Verschmelzung beider Unternehmen entsteht die Rheinische Dampfkessel- und Maschinenfabrik  Büttner &  Co. GmbH 1920 wird das Unternehmen in das Handelsregister der Stadt Uerdingen eingetragen 1929 wird der Dampfkesselbau eingestellt, die Konzentration des Unternehmens liegt nun im Ausbau der Trocknungsanlagen. 1945 Büttner bleibt von den Kriegszerstörungen bewahrt und fing nach Beendigung des Krieges mit der Fertigung ihrer Anlagen an. 1959-64 Das neue Verwaltungsgebäude wird bezogen und neue Werkshallen werden gebaut und 1964 endlich fertig gestellt. 1968 Büttner erwirbt Geschäftsanteile von der Maschinenfabrik F. Haas  GmbH & Co 1970 Nach 95 Jahren endet die vorläufige Geschichte des Unternehmens. Durch die Verschmelzung  mit der Schilde AG  (Bad Hersfeld) entstand im Mai 1970 die Büttner-Schilde-Haas AG, die 1977 mit Babcock firmierte. 1995 gründet  Babcock gemeinsam mit der Firma Siempelkamp die Firma Büttner Gesellschaft für Trocknungsanlagen u. Umwelttechnik mbH. Später wird die Firma  Büttner komplett an Siempelkamp verkauft. Foto: Luftaufnahme der Büttner Werke Gründung  der  Waggonfabrik  Uerdingen Am  16. März  1898  wurde in den Räumen der Essener  Kreditanstalt die Gründungsurkunde unterzeichnet, und zwar von den  Herren : Rentner,  Julius  Dorsemagen  aus Wesel, Gewerke  Hubert  Hagedorn  aus  Essen, Werksbesitzer  Dr. Julius  Weiler - von den Chem.  Fabriken vorm.  Weiler  ter  Meer  Uerdingen Werksbesitzer Franz  Schwengers  von der  Firma P.  Schwengers  &  Söhne aus Uerdingen. Kaufmann Friedrich  Mauritz  aus  Uerdingen Ingenieur Hans Scheurer aus Köln, Kaufmann Paul Craß aus Malstadt- Burbach. Sofort nach der Gründung setzte die Realisierung der gefassten Beschlüsse ein. Die Firma P. Schwengers & Söhne stellte bis zur Fertigstellung, des eigenen Verwaltungsgebäude im Jahre 1900 in ihrem Verwaltungsgebäude aushilfsweise Räume für die Verwaltung der Waggonfabrik  Uerdingen,  zur Verfügung. 1899 im  April wurde der Betrieb aufgenommen, mit einem ersten Probeauftrag, der Königlich-Preußischen-Straßenbahn  wurde begonnen. 1921  wurde die Werksfeuerwehr der Waggonfabrik  geschaffen. Foto: Luftaufnahme der Waggonfabrik 20iger Jahre  1920 Konstrukteur Ernst Kreisig begann bereits 1917 mit den Entwicklungs- arbeiten auf dem Gebiete des Reibepuffers, die im  Jahre 1920 zur Erfindung der Ringfeder führte. 1921 wurde der erste  Großgüterwagen für die Deutsche Reichsbahn  gebaut. 1300 Mitarbeiter waren im Werk beschäftigt. Im Werk wurde 1922 die Ringfeder GmbH gegründet. 1924 entstanden die ersten eisernen Einheitsfahrzeuge, wie D-Zugwagen, Personenwagen, Berliner Stadtbahnzüge, Kühlwagen usw. 1932 Durch  eifrige  Laboratoriums – und andere Versuche, brachte die Waggonfabrik Hohlträgerkonstruktionen für Kübelwagen und Güterwagen heraus. 1935 wurde die Düsseldorfer Waggonfabrik mit etwa 1000 Beschäftigten angegliedert. 1947 nach dem Chaos des letzten Krieges, war es keine leichte Aufgabe, das bis zum Frühjahr besetzt gewesene Werk wieder ordnungsgemäß zur Fertigstellung zu bringen, es fehlte an notwendigen Dingen. Es schien beinahe unmöglich, auch nur das Glas zur Abdeckung der Hallen zu beschaffen. An Material für den Bau von Fahrzeugen war überhaupt nicht zu denken. 1949 begann in Uerdingen eine Entwicklung, die für die weitere Zukunft des Unternehmens von entscheidender Bedeutung sein sollte. In Zusammenarbeit mit der  Deutschen  Bundesbahn wurde der Uerdinger Schienenbus entworfen und in ersten Prototypen gebaut. 1959  wurde die Düsseldorfer Waggonfabrik (DUEWAG) vollständig in das Uerdinger Werk           eingegliedert. 1981  trug das Unternehmen offiziell den Namen  DUEWAG  AG 1998  Festakt mit Tag der offenen Tür  ( 100 Jahre ) 1999 verkaufte die  DUEWAG  ihr gesamtes Geschäft und wurde damit Hundertprozent Tochter der Siemens AG mit dem Namen Siemens DUEWAG Schienenfahrzeuge GmbH Krefeld. 2000 wurde die Düsseldorfer Waggonfabrik aufgelöst und in das Werk Uerdingen eingegliedert. 2002 ist das Werk vollständig mit Siemens AG  verschmolzen. Uerdinger Schienenbus sind Schienenbusse die von der Waggonfabrik Uerdingen entwickelt wurden. Es sind Dieselbetriebene, zweiachsige Triebwagen in Leichtbauweise. Diese wurden im Personenzugdienst, auf weniger rentablen Nebenstrecken eingesetzt. Wegen der lauten Fahrgeräusche wurde er auch gerne der Rote Brummer genannt. Natürlich gab es in Uerdingen noch weitere Metallwerke / Fahrzeugbau  z.B. die Firmen Uerdinger  Hammerwerk  (1922 – 1970), Kaether & Co. GmbH  (1946 – 1980) u. Gießerei  Giesen  (1910 -  1945). Alle geschichtlichen Daten aufzuführen würde die kurze geschichtliche  Chronik von Uerdingen sprengen. Ak  Büttner-Werke m. Verwaltungsgebäude  1925 Alle Daten wurden von mir privat erstellt, als Quellen dienten mir ausschließlich Literatur- Uerdinger – Rundschau, Fotos aus meiner Privatsammlung und aus dem Archiv des Uerdinger Heimatbundes, der mir die Genehmigung zur Veröffentlichung erteilte. 500 Jahre Erlenwein 1480 - 1980 Im  Jahre  1480  wurde zum ersten Male der Name  Erlenwein in Uerdingen genannt. Die  Familie  Erlenwein stammt aus Erlau in Nordungarn. Der Stammsitz des Geschlechts Erlenweins ist das Haus am Marktplatz, ehemals  „Uerdinger  Hof. Erlenwein und andere Brennereien in Uerdingen sind aus dem Kolonialwarenhandel entstanden. Dieser brachte fast von selbst den Speditionsbetrieb, die Kaffeerösterei und die Brennerei mit sich. Erst in der Franzosenzeit  kam der Name Erlenwein erst richtig  zur Geltung.  1804  kaufte der Kolonialwarenhändler und Destillateur  Hermann von Broich von den Franzosen die Uerdinger Burg. Seine  Tochter heiratete  Karl  Theodor  Erlenwein. Dieser hatte vier Kinder, von ihnen ist der Sohn  August (1827-1865) der Begründer der abgebildeten Firma. Während der andere Sohn  Balthasar  (1831-1869) dem Speditionsgeschäft den Namen gegeben hat. Die Brüder haben lediglich die beiden vorhandenen Zweige unter sich aufgeteilt. August übernahm die Destillerie, Balthasar das Speditionsgeschäft. Am 1. April 1863 trat Herr Gustav Cremer als Teilhaber ins Geschäft ein, das damals die Firmenbezeichnung „ August Erlenwein & Cremer„ erhielt. Anna  wurde die Gattin von  Gustav  Cremers  Sohn  Karl. Die Familie Cremer trat am  16. Mai  1892  aus der Firma aus. Sein Sohn Julius führte bis zu seinem Tode im Jahre  1932  die Geschäfte weiter. 1922  wandelte er die Firma in eine Aktiengesellschaft um. Heutige  Besitzerin ist  Frau  Wilhelma  Delfosse – Erlenwein,  eine Tochter von  Julius, ihr zur Seite steht als Prokurist und kaufmännischer Direktor  Herr  Winand  Poell. Von großen Kriegsschäden ist weder das Wohngebäude noch die Firma verschont geblieben. Der gute Name und der hohe Ruf der Erlenweinerzeugnisse, die nach altbewährten  Rezepten hergestellt  werden und wiederholt auf internationalen  Ausstellungen prämiert wurden, haben die Firma zu neuer Blüte gebracht. Die Familie Erlenwein bewohnte bis 1972 die Burg und betrieb auf dem Gelände eine angesehene Weinbrennerei und Likörfabrik. Im Frühjahr  1978  wurde die Burg von der V.I.G.  Krefeld erworben. Absicht war, das leerstehende und dem Verfall preisgegebene Gebäude wieder einer Wohnnutzung zuzuführen. Foto: Fertiggestellte Burg  2012 Spedition Balthasar Erlenwein Foto:  Stammhaus u. Lagerhäuser neben der Rheinlust Uerdingen bietet dem Speditionsgeschäft schon von sich aus eine gute Tätigkeitsbasis, zumal auch die Verkehrsverhältnisse hier durch die günstigen Wasserverhältnisse außerordentlich bevorzugt sind. So reicht auch die Geschichte des Hauses  Balth. Erlenwein &  Co. GmbH. Uerdingen bis in das Jahr  1830  zurück, und zwar als  Schiffabfertigungsstelle, der um diese Zeit ins Leben gerufenen  Deutschen Rheindampfschiffahrt. Balthasar  Erlenwein wurde Mitte des vorigen Jahrhunderts Inhaber dieser Firma. Aus  kleinen Anfängen hat sich dieses Unternehmen bis zur Jahrhundertwende zu einer beachtenswerten  Stellung im Wirtschaftsleben emporgearbeitet. 1904  erfolgte die Umwandlung in eine  GmbH, im selben Jahr trat  Georg  Kobling  in die Firma ein. Er hat heute noch unter tatkräftiger Unterstützung der Enkel Erlenweins die  Geschäftsleitung inne. 1912 -  1914  errichtete die Gesellschaft  am  Hafen einen Neubau mit modernsten Anlagen zur Lagerung  von Stück- und Massengütern mit Kränen, Aufzügen,  eigenem Zollamt und eigener  Güterabfertigung. Die Beziehungen zu  Industrie und  Handel wurden immer enger, Verbindungen mit großen Reedereien im Inland, sowie im Ausland wurden geknüpft. Diese Vielseitigkeit  und der langen  Tradition der Gesellschaft, verdankt ihr das Ansehen. Foto:  Leerstehendes Lagerhaus 80iger  Jahre Spedition Theodor Müncker GmbH 1829 wurde die Speditionsfirma  Theodor  Müncker  GmbH  gegründet. Das Unternehmen, dessen  Alleininhaber zunächst der Gründer war, wurde später, als ihm die  Uerdinger- Silo – Speichergesellschaft Büttner & Co. Angegliedert wurde, in eine offene Handelsgesellschaft  umgewandelt. (1913) Der Betrieb umfasste nunmehr Spedition, Getreidelagerung und Vertretung von Rhein- und Seedampfer Unternehmen. Die ausgedehnten Anlagen der Theodor Müncker GmbH. prägen heute beherrschend charakteristische Partien der Uerdinger Rheinfront aus. Die Firma Müncker bestand in Uerdingen noch weit bis ins 21. Jahrhundert, heute gibt es sie Leider nicht mehr in Uerdingen. Luftaufnahme- Rheinfront- Müncker Foto: Ein Bild was um die Welt ging.