Teil 1 - Anfang bis zum 16, Jahrhundert Uerdingen  hat sicher bereits in der Karolingerzeit bestanden, es lag schon damals am Rhein. Schon im  12.  Jahrhundert hat Uerdingen zum  Erzstift Köln gehört. Im  13. Jahrhundert  hat  der gewaltige  Kirchenfürst Konrad  von  Hochstaden  dem aufstrebenden Ort das Stadtrecht verliehen,  zweifellos im  Jahre  1255. Bald darauf, um - 1275 - wurde die junge Stadt unter  Erzbischhof Siegfried von  Westerburg vor den Fluten des Rheines um einige hundert  Meter  nach  Westen verlegt, das älteste  Uerdingen verschlang der  Strom. Im Anfang des  14Jahrhunderts  bekam die Stadt unter Erzbischof Heinrich  von  Virneburg, eine starke Befestigung und zwar in dem Umfange, der bis zum beginn des  19. Jahrhunderts bestanden hat, und der noch heute im Stadtkern zu erkennen ist. Bis zur Franzosenzeit blieb Uerdingen kölnisch; im 15. und 16. Jahrhundert war die Stadt allerdings oft verpfändet. Uerdingen und seine Geschichte Teil 2 - bis zum 16. Jahrhundert Uerdinger  Stadtansichten  aus  der  Zeit  um  1600 In  den  Kupferstich- Sammelwerken des  16. und  17.  Jahrhunderts von  HogenbergMeißner, und  Merian  gibt es Uerdinger Stadtansichten und zwar die ältesten, die wir kennen. Teil 3 - ab dem 16. Jahrhundert Aus den früheren Jahrhunderten  werden zwei  Uerdinger  Männer immer mit besonderer  Hochachtung  genannt.  Laurentius  Fabritius  und  Johann  Wüstrath Johannes  Wüstrath hat zwar nicht den Vorzug ein geborener  Uerdinger zu sein; aber dafür den anderen, Jahrzehnte lang (von  1620 – 1665) in der Rheinstadt gewirkt zu haben. Er war in einer bewegten Zeit,  Pfarrer an St. Peter und hat erstaunlich viel für die Bürgerschaft und für die Nachwelt getan. 1627 wurde durch einen Orkan der hohe Turm der Kirche auf das Kirchendach geschleudert. Er durchschlug  Dach und  Gewölbe. Erst nach vierjährigem Bemühen hatte der  Pfarrer seine Kirche wieder hergestellt. Endes des Krieges erkrankte der Pfarrer bei einem  Aufenthalt in Köln an Fleckenfieber. Sein Todesdatum ist nicht bekannt. Bild von Uerdingen um 1627 Dargestellt ist ein geschichtlicher  Vorgang. :  Im  Truchsessischen Krieg erobert  Ernst  von  Bayerns  Heer in der Nacht vom  30. September zum 1. Oktober  1584  die Festung  Uerdingen  mit Hilfe einer  Kriegslist. Soldaten des Bayernprinzen drangen damals durch ein Kellerfenster in die Burg. Wir sehen das Einsteigen der Truppen, das Fliehen der Besatzung. Bild  2  ( dessen  Stecher wir nicht kennen )  ist im zweiten Band  von  Daniel  Meißners  berühmtem  Thesaurus  Philopoliticus  enthalten. Als  Emblema  schwimmt  bei  Uerdingen auf dem Rhein,  ein großer Tauchvogel. Fortsetzung  der Geschichte ab dem  16.  Jahrhundert                   1600 Nach  1600  wird eine Lateinschule, das  Fabritianum errichtet 1618 - 1648 drücken die Kriegslasten des  Dreißigjährigen – Krieg 1627 beschädigt ein Sturm die Kirche 1655 wird vom ersten  Postverkehr berichtet. 1658 gibt es eine schwere  Überschwemmung 1740 herrscht  schwerer  Eisgang auf dem  Rhein 1798 beginnt die französische  Besatzung 1804 zieht  Napoleon  durch  Uerdingen Teil 4 - Mitte 17, Jahrhundert 1655  wird vom ersten  Postverkehr  berichtet. Zum  ersten Male wurde in Uerdingen  1699  eine  Postagentur eingerichtet, die später in eine Postverwaltung umgewandelt wurde. Die erste Postkutsche, die Uerdingen berührte, wurde  1687  mit in den Postkurs aufgenommen, der von Köln nach Nymwegen führte. Die Post kam damals dreimal wöchentlich und berührte Uerdingen um  9 Uhr vormittags, in Richtung Köln und um 4 Uhr  nachmittags in entgegen – gesetzter Richtung. Für die Strecke  Köln-Nymwegen benötigte die Postkutsche 24 Stunden. Hier zu sehen das alte Uerdinger Postamt - Am Bahnhofsplatz - Auf dem Foto auch schön zu sehen die Uerdinger-Bank. Das neue Postgebäude an der Schulstraße wurde am  28. März  1926 übergeben. Das Postamt mit Paketannahme im Jahre 1979     Grundriss von Alt-Uerdingen Der Grundriss von 1820, hier eine Nachzeichnung, hat die Form eines unregelmäßigen, durch den Rhein im Osten und das Bruch im Westen, bedingten Vierecks. Mit langer Westfront, kurzer Südfront –und  noch kürzerer Nordseite. Die Burg in der  Südostecke hat man um  1820  zu einem klassizistischen  Wohnhaus und einer  Brennerei  umgebaut. Uerdinger Burg um 1910 Von den  vier  Wällen  sind zwei erhalten -  der  Ostwall – die heutige  Rheinpromenade, der  Südwall  im verlauf des jetzigen Straßenzuges – Am  Wallgarten u.  Am  Rheinhorst. Am  Wallgarten ist die Erhaltung mit  Stadtmauer, Graben u. Wall besonders gut erhalten. Westwall   u.  Nordwall  sind am besten in der  Nordwestecke mit ihrem historischen Türmchen erkennbar. Die Stadttore sind alle beseitigt,  Das  Obertor  im Süden,  das letzte und bedeutendste von ihnen, musste noch  1877   weichen – angeblich  dem Verkehr. Das Bruchtor im Westen, das Niedertor im Norden und das Rheintor waren schon zwischen 1819  und  1829  verschwunden. Obertor Abriss 1877 Der  Nordwall  lief im Zuge der Straße – Am  Bahnhofsplatz, der  Westwall  entsprach dem Verlauf der  Kurfürstenstraße. Die Stadtmauer ist u.a. an vielen Stellen der Kurfürstenstraße zu sehen. Vom  Nordosttürmchen sind die Grundmauern in den Tiefenbach-Garagen markiert. Nord-West Türmchen um 1930 Der  sechsstöckige  runde  Südwestturm, im Volksmund –Eulenturm– genannt, bietet sich Groß und eindrucksvoll als gut erhaltene Ruine dar. Teil 5 - Franzosenzeit 1794 - 1814 Zur  Franzosenzeit  wurde Uerdingen die Hauptstadt eines Kantons. Die Befreiungskriege (1813 – 1815) hatten 1815 – 1816 nochmals Truppendurchzüge und Einquartierungen im Gefolge. Auf dem Wiener Kongress  1814-15  kam die Stadt Uerdingen zu Preußen. Das Revolutionsjahr 1848 verlief ruhig. Die durch Franzosen gebaute Pontonbrücke  1795 über den Rhein Uerdingen zur Franzosenzeit Franzosen  bestimmten Richtung Schnurgerade sollten die Straßen sein. So wollten es die Franzosen und bestimmten den Verlauf  nach  Krefeld. Sie war einmal die verkehrsreichste  Straße  in und zur  Rheinstadt, die heutige “Alte  Krefelder  Straße”,  Schnurstracks führte sie durch das Städtchen am Markt vorbei bis hin zum Rhein. Die damals bestimmende  französische Verwaltung duldete nur schnurgerade Straßen und ließ dementsprechend auch diese Straße  1811, so bauen. 1804 - Napoleon  besuchte  Uerdingen 1811 - Kaiserin  Marie  Luise            in  Uerdingen Teil 6 - 19. Jahrhundert 1815   Beginn der  preußischen  Herrschaft 1832   werden die drei  Herbertzhäuser  gebaut. Die drei  Wohnhäuser der Gebrüder- Balthasar,  Jakob  und  Josef  Herbertz.  ( Rathaus - Apotheke - Amtsgericht)  Als Architekt wird   Adolf von Vagedes  angenommen.  1845   hat  Uerdingen  2.988  Einwohner Handzeichnung Stollwerks ca. 1846 - 1866 Bahn  und  Radler  kamen 1849   wurde  die erste Eisenbahnlinie eröffnet, die Uerdingen  berührte ; es war die Linie Oberhausen-Ruhrort-Homberg-Krefeld-  Viersen, die sogenannte Bergisch - Märkische - Bahn  Alter Uerdinger Bahnhof an der Bahnhofstr. 27     Skizze der Bahnlinie 1862 - wird  die evangelische Michaelskirche  eingeweiht Foto: Michaelskirche  1913 1866 - Die Höhere Stadtschule wird gegründet. 1873 - Das  St. Josephs- Hospital, Grundsteinlegung  25.  Mai  1873 Teil 7 - Daten über Hochwasser und Eisgang auf dem Rhein Über Jahrhunderte bedrohte Hochwasser und Eis auf dem Fluss die Sicherheit der Uerdinger. Angestautes Wasser überflutete immer wieder die Straßen der Rheinstadt und hinterließ Zerstörung und Tod. Besonders gefährlich wurde es, wenn der Rhein zufror und die Eisschollen das Wasser stauten. Besonders schwere Eiskatastrophen erlebten die Uerdinger im  18. Jahrhundert. In den nächsten  200 Jahren folgten noch viele schlimme Eisgänge und Hochwasser. Wie im Winter 1824, als die Stadt vier Wochen von der Außenwelt abgeschlossen war. 1855 richtete ein Hochwasser nach einem Eisgang nochmals große Schäden an. Im Winter  1890-91 nahmen die Eismassen, wie hier auf diesem Foto zu sehen, immer mehr zu. Im Januar war der Rhein zugefroren. Durch Zuleitung von warmen Industrieabwässer ist der Fluss heute so aufgewärmt , das er nicht mehr zufrieren kann. Einen letzten schweren Eisgang hatten wir im Winter  1941-42 erlebt. In Uerdingen Erinnern Hochwassermarken am Rheintor und an verschiedenen Häusern, wie hoch der Pegelstand früherer Überschwemmungen waren. Den höchsten Stand erreichte das Hochwasser mit  8,74 Meter Pegelhöhe im Jahr  1882,  im Jahr  1920  lag der Pegelstand 30 cm darunter. Hochwassermarke am Hause Kamann, Uerdingen, Niederstr. 73 Gefährliches  Hochwasser  brachten der  1. und 17. Januar  1920. Hier einige Bilder vom Hochwasser in Uerdingen. 1926 Fast am Deich angelangt. 1993 Uerdinger Ruderclub