Uerdingen und seine Geschichte Teil 9 - Das 20 Jahrhundert Beginn des 20. Jahrhunderts - Der Stadtpark 1910  Kurz vor der Jahrhundertwende wurde der erste Teil des Stadtparks vom Gartengestalter  Johann  Wolff angelegt und  1910 vollendet. 1911 Der Bauausschuss der Stadt Uerdingen empfahl die Errichtung eines massiven Wirtschaftsgebäude. 1914 Im damaligen Uerdinger Anzeiger erschien am 5. Dezember  1914 folgende Anzeige: Parkhaus im Stadtpark Den verehrten Bewohnern von Uerdingen und Umgebung Mache ich hierdurch die ergebene Anzeige, dass ich am  Dienstag, den  8. Dezember des Jahres die Restauration im Parkhaus eröffnen werde und halte mich Bestens empfohlen. Hochachtungsvoll  Jakob  Herbertz Das ansehen des Stadtparks änderte sich stets. Nach dem zweiten  Weltkrieg war man bemüht die Schäden die Entstanden sind zu beseitigen. Die marode Teichanlage wurde erneuert und mit starker Teichfolie ausgelegt. In den  60iger  Jahren wurde für die Spatziergänger eine Schutzhütte errichtet. Die stark beschädigte Brücke über dem Weiher wurde z. Teil erneuert, neues Geländer, sowie neuer Asphalt. Foto: Gesamtansicht – Stadtpark  um  1910 Ansichtskarte: Stadtpark-Restaurant 1915 Foto: Neue Brücke - Weiher Foto: Bau der Schutzhütte 1980   Durch die Initiative des Rentners und regen Stadtpark- Besuchers,  August  Rodenberg, kam es am  26. Mai  1980 im Uerdinger Casino zur            Gründung des Vereins:   Freunde und Förderer der Krefeld-Uerdinger- Stadtparkerweiterung  E.V. Der aus 17  Gründungsmitgliedern bestehende Verein machte es sich zur Aufgabe, durch Spenden und Beiträge bei der Finanzierung des Objektes zu helfen und bei der Planung und Durchführung der Stadtparkerweiterung mitzuarbeiten. Im Laufe der Jahre ist der Verein auf  500  Mitgliedern gewachsen. 1984 war es dann soweit die Stadtparkerweiterung wurde vollzogen und der neue Stadtparkteil wurde feierlich eingeweiht. Bedauerlicher weise löste sich der Verein auf, seine Aufgabe war erfüllt. Man war aber nicht untätig, die Uerdinger Geschäftswelt, Spendensammlungen, Industrie, förderten weitere Aktivitäten um den Stadtpark insgesamt zu verschönern. 1997 Ein weiterer Abschnitt des neuen Stadtparks wurde durch den Bezirksvertreter (Bürgermeister Strater) übergeben. Rosenpflanzaktion am 20.6.  1997. Zahlreiche Bürger pflanzten Rosen in Beeten des neu angelegten Teil des Uerdinger  Stadtparks. 1905 - Der Rheinhafen 1905   Am 25. April 1905 wurde durch die Stadtverordneten der Bau  eines 1,8 Km langen Hafenbeckens beschlossen. 1970   beschloss man den ersten Bauabschnitt der Hafenerweiterung. Gleich nach Vollendung der ersten Hafenerweiterung von ca.  350m erfolgte der zweite Bauabschnitt ca. 800m , die offizielle Freigabe des neuen Hafenteils erfolgte im Juni  1978. Es wurde immer wieder durchgebaut bis hin zum Baggersee. Erst  1987  war man im wesentlichen mit dem Ausbau des Rheinhafens fertig. Heute  (2012) ist der Rheinhafen ein wichtiger wirtschaftlicher Bestandteil der Krefelder Industrie. Die jährlichen Umschlagszahlen belegen die Thesen. 1905 - Fußballclub Uerdingen 05 1905   Im  November gründeten  12  Männer im Hotel  Kellner in Uerdingen auf der Oberstraße den  Fußballclub  Uerdingen  05. Aus dieser Gruppe wurde Josef Fischer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Mitgliederzahl  wuchs schnell, man wollte nicht nur Fußball  spielen, sondern auch in gesellschaftlicher Runde zusammensitzen, es wurde ein Vereinsheim gesucht, man wurde fündig, es war die  Gaststätte  Wilhelmshöhe   Vom   FC  Uerdingen 05   zum  FC  Bayer 05  Uerdingen 1953 Am  17 Okt.  1953  wurde im Saale  Knops-Kleusch der FC  Uerdingen o5 zum  FC  Bayer 05 Uerdingen  umbenannt. 1. Vorsitzender wurde  Dr. Albert Olbermann. 1971 Der Einstieg in den Profifußball  Regionalliga 1974 Aufstieg in die 2. Bundesliga 1975  Nach einer knappen Niederlage  4:3 in Pirmasens schaffte der FC im Rückspiel in der           Grotenburg ein Sensationssieg  6:0 Sieg und schaffte damit den Aufstieg in           die 1. Bundesliga. 1979 Nach nur einjähriger Saison in der 1. Bundesliga stieg man wieder in die 2. Bundesliga            ab, erst  1979  gelang es wieder zum Aufstieg in die 1. Bundesliga. 1985   Den wohl größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte gelang dem  FC  im  DFB Pokal           am  26.05.85  im Berliner-Olympia-Stadion, als sie im Endspiel dem Favoriten den           FC  Bayern München mit  2: 1  durch Tore von  Feilzer und Schäfer  bezwang. Ganz Uerdingen feierten den Sieg und jubelten der Mannschaft beim Empfang im Uerdinger Rathaus auf dem Balkon zu. 1995 Nach weiteren Auf und Abstiegsjahren zog sich der Bayer Konzern als Sponsor von Bayer 05 Uerdingen zurück und unterstützte nur noch die Werkself von Leverkusen. Erstmals musste sich Uerdingen auch um einen Hauptsponsor bemühen, auch wenn es von der Bayer AG  noch einen finanziellen Zuschuss für die Saison gab. Der Verein trug jetzt den Namen  KFC Uerdingen. 2005  Insolvenzverfahren bis hin zu Lizenzentziehung trübten die Jubeljahre, der KFC Stieg  ab bis in die Oberliga, es wurden keine finanzkräftige           Sponsoren gefunden. 2012  versucht man wieder in die 3. Liga aufzusteigen. Ak. Restaurant Wilhelmshöhe, damals noch auf der Verberger Str. - heute Traarer Str 100 Jahre KFC Geschichte 1907 - Das Stadtbad 1907 wird die Eröffnung der Badeanstalt in der Kurfürstenstraße gefeiert. Mit einem „Hoch auf Kaiser und König„  eröffnete Bürgermeister Aldehoff  das Bad. Foto: Uerdinger Stadtbad - 20iger Jahre Foto: Inneres in den 20iger Jahren Foto: Inneres um 2008 1907 - Gründungen Uerdinger Schwimmvereine 1907 Am  28.07. 1907 fand unter Leitung von  Otto  Pohling die Gründungsversammlung statt. Übungsabende fanden Dienstag u. Freitag im Stadtbad Uerdingen statt. Nach dem ersten Weltkrieg, wurde der Waldsee und sein umliegendes Gelände das eigentliche Domizil des SC Aegir und es ist bis zum heutigen Tage geblieben. 1908 Am 8. Mai 1908  trafen sportbegeisterte Männer im Restaurant „Parlament„ zusammen und fasten den Entschluss zur Gründung des U.S.V. 08 . Tatsächliche Gründung fand erst im Juni statt.  Erster Vorsitzender des Vereins war  August Bungardt. Übungsabende fanden ebenfalls im Stadtbad Uerdingen Kurfürstenstraße statt. Ähnlich gelagert wie der im Jahre 1907 gegründete Schwimmverein Aegir, wurde der Waldsee das Domizil des U.S.V. 08. 1910 - VfB Uerdingen 1910 11  junge Männer gründeten  eine Fußballmannschaft, die ihr können in einem Wettspiel gegen den Grafschafter –Spielverein- Moers erprobten. Der Erfolg ihres ersten Auftretens, ermunterte sie am 1. November  1910,  in der Räuberhöhle zur Gründung des Sportclub Preußen. Gründungsmitglieder waren: Jakob Heyer, Fritz Pahlke, Fritz Schneider, Hermann Iwang, Heinrich Pahlke, Leo Starke, Karl Krull, Johann Pickartz, Emil Stenmans, Arnold Lay und Karl Schmitz. Foto: Gründungslokal  Räuberhöhe hier noch Schenkwirtschaft 1919 Neuaufbau der durch vier Jahre Krieg hart mitgenommene Verein musste nach Beendigung der Feindseligkeiten ganz von vorne anfangen. Der alte Sportclub Preußen vereinigte sich  Ende 1919 mit dem Spielverein Uerdingen, zum Verein für Bewegungsspiele 1910. Es gab zwar einen anderen Namen, neue führende Männer und Farben, aber die Kameradschaft und der Sportgeist blieb. Stopp im zweiten  Weltkrieg Der zweite Weltkrieg brachte abermals für den Verein ein lebensbedrohlicher Eingriff in das Vereinsleben. Viele Mitglieder, Spieler mussten in den Krieg ziehen, viele kehrten nicht mehr zurück. In den Tagen des Zusammenbruchs  1945 wurde das Vereinsheim zerstört, viele Erinnerungsstücke (Ehrenzeichen, Bilder, Urkunden usw. ) wurden verschleppt. Es gab weder Bälle, noch Fußballschuhe, noch Sportkleidung, darunter litt auch der F.C. Ue. 05. Viele Vereinsführer konnten ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben. Beide Vereine entschlossen sich auf einer Versammlung im Stadtpark Restaurant im Juli 1945 zu einem Zusammenschluss. Sie gaben ihre alten Namen auf und bildeten nun die Sportvereinigung  05-10  Uerdingen. Das Ziel war wenigstens einen starken Uerdinger Verein zuhaben. Die spielerischen Erfolge waren beachtenswert. Es fehlte der Vereinigung die innere Kraft, die Kameradschaft, ohne die ein Verein nicht bestehen kann. 1948 kam es zu einer Scheidung der Fußballehe. Der VFB wurde auf Grund seiner Tradition in die erste Kreisklasse eingereiht. Im selben Jahr wurden sie Meister und stiegen in die Bezirksklasse auf.  Spielzeit- Saison  1948/ 49. Nach dem ersten Weltkrieg übernahm der  VFB das Gelände hinter den Howinolwerken und Kleitstraße, wo er lange den Spielbetrieb abwickelte. Das Vereinsheim war zum gleichen Zeitpunkt an, das Restaurant  Hofer. Seit ende der 60iger Jahre spielt der VFB  Uerdingen auf der Bezirkssportanlage  Am Rundweg, wo sie bis heute  2012  immer noch spielen. 2010   gelang dem VFB der Aufstieg in die Landesliga. Foto: aus der Festschrift 100 Jahre VFB Uerdingen 1910 e.V. Zum Zeitpunkt als ich diese Chronik anlegte im Mai  2012 spielte der  VFB immer noch in Der Landesliga, ich drücke dem Verein die Daumen das er in der Landesliga verbleibt, und in der Zukunft weiterhin den Fußball und den anderen Aktivitäten de Vereins in der Rheinstadt Uerdingen vertritt. 1911 - Die St. Heinrichskirche in Uerdingen 1911 - Die steigende Einwohnerzahl in der Stadt Uerdingen  1911  (  10300 ) wies dringend darauf hin, eine zweite katholische Kirche zu errichten. die Genehmigung zum Bau wurde vom erzbischöflichen Stuhl in Köln erst nach längeren  Verhandlungen und Änderungen des Planes vom Architekten Rummel im Juni  1911 erteilt. Als der Oberpfarrer  Heinrich  Hülstett am  23. August  1911 sein  50jähriges Priesterjubiläum feierte, verband dies mit der Grundsteinlegung der neuen Kirche. Ihm zu Ehren nannte man die Kirche seinem Namenspatron  St. Heinrich. Die Ausführung zum Bau der Kirche verzögerte sich, wie man aus einem Protokoll Gemeindevertretung entnehmen konnte. Erst im Jahre 1913 im September konnte man den Rohbau besichtigen. Durch den ersten Weltkrieg verzögerte sich die Fertigstellung immer wieder. Während an den Fronten die Kanonen donnern, ist in der Heimat Uerdingen ein herrliches Friedenswerk, der Bau der Heinrichs-Kirche, vollendet worden. Am  11. Juli  1915 wurde sie geweiht. 1925 - Jahrtausendfeier der Rheinlande in Uerdingen 1925 feierten zahlreiche Städte mit ihren Bürgern -Vereine , die Jahrtausendfeier der Rheinlande. Auch Uerdingen beteiligte sich mit einem großen Umzug und Festprogramm an diesen Feierlichkeiten. Foto: Aufstellung der Vereine auf dem Röttgen für den großen Festumzug Foto: Luftaufnahme 2005 1927 - Eingemeindung von Hohenbudberg zu Uerdingen - Bildung der Stadt Krefeld-Uerdingen 1927 gelang es einem klugen und tatkräftigen Bürgermeister, Hohenbudberg und einen Teil von Kaldenhausen (den sogenannten Hagschinkel) einzugemeinden.  1929 war Uerdingen gezwungen, sich mit Krefeld zu einem Stadtkreise zusammenzuschließen, da die benachbarte Großstadt durch die Eingemeindung von Bockum und Linn und durch den Bau eines eigenen Hafens die alte Rheinstadt allzu sehr eingeengt hatte. Doch gelang es, für Uerdingen innerhalb der Gesamtstadt eine weitgehende Selbstständigkeit zu erhalten: eine eigene Bezirksverwaltung mit einem Beigeordneten an der Spitze. 1927 – 1929 1933 - Bau der Krefeld - Uerdinger Rheinbrücke Als  Ende  1932  bekannt wurde, dass die Reichsregierung im Rahmen des neuen  Arbeitsbeschaffungsprogramms auch Mittel für Brückenbauten bereitzustellen beabsichtigte, stellte die Stadtverwaltung  Krefeld bei der Regierung in Düsseldorf den Antrag, den beabsichtigten Brückenbau im Zuge der Fernverkehrsstraße 57 Aachen-Ruhrgebiet in das Arbeitsbe- schaffungsprogramm einzubeziehen. Starke Unterstützung fand dieser Antrag bei der Industrie u. Handelskammer Krefeld, die sich auch weiterhin mit den größten Aktivität für das Bauvorhaben einsetzte. Wenige Tage nach der Machtübernahme durch  Adolf  Hitler am 1. Februar 1933 schlug die städtische Verwaltung der Stadtverordnetenversammlung vor, einen Beschluß auf  Errichtung einer Rheinbrücke zu fassen. Die Versammlung stimmte zu. Im Herbst 1933 erfolgte der erste Spatenstich. Sie erhielt durch den stellvertretenden des Führers  Rudolf  Heß den Namen Adolf-Hitler-Brücke. Doch dieser Name setzte sich nie richtig durch. 1933 – 1936 Foto:  Einweihung der Rheinbrücke am  7. Juni  1936 Foto: Gesprengte Brücke kurz nach  1945 1945   Mit der Schönheit war es in den ersten Märztagen 1945 vorbei,            als deutsche Truppen die Brücke vor den herannahenden            Alliierten sprengten. 1949   im  November konnte mit dem Wiederaufbau der Brücke            begonnen werden, die alten Baupläne wurden wiederverwendet. 1950   Ministerpräsident Karl Arnold gab am 4. November 1950            die Krefeld-Uerdinger Rheinbrücke für den Verkehr frei. Foto:  Verkehrsfreigabe nach Neuaufbau am 04.11.1950 1961 - Abriss der Michaelskirche - Beginn mit dem Bau der neuen Kirche 1961 Laut  Crefelder  Zeitung  vom  26. September  1862,  wurde die Einweihung  der Evangelischen  Kirche gefeiert. Fast  Hundert  Jahre nach der Einweihung der alten Kirche, begann man  1961 mit dem Abriss der Kirche. Im selben Jahr begann man mit dem Bau einer neuen Kirche, diese wurde am  13. Dezember  1964  eingeweiht. Ansichtskarte: Michaelskirche 1913 Ansichtskarte: Michaelskirche 1964